Friday, February 13, 2015

Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas

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     Heinrich von Kleist lebte sein Leben mit einem Plan. Er suchte immer nach einer idealistischen und illusionären Idee von Glücklichkeit. Dieses sieht man in seinen Schriften durch die Themen der Romantik Zeit. Der Artikel Epochen: Romantik (1798-1840) erklärt  “Wichtig dabei ist die Tatsache, dass sich die Romantiker im Klaren darüber waren, dass sie ihre Sehnsüchte nicht erreichen konnten. Dies zeigte sich in der für die Romantik typischen romantischen Ironie, wobei sich die Schreiber selbst darüber lustig machten, dass sie an der Verwirklichung ihrer Sehnsüchte scheiterten.” In Michael Kohlhaas sehen wir dieses auch. Kohlhaas will so gerne die Gerechtigkeit bekommen, dass er alle anderen Wichtigkeiten vergisst. Er verliert am Ende alles, auch sein Leben. Kleist benutzt zu Zeiten einen sehr verwirrenden Stil: unheimlich lange Sätze, dessen grammatische Stellung sehr verdreht ist. Ich denke, Kleist möchte mit diesem Stil einmal den Leser dazu zwingen, Passagen nicht nur einmal, aber mehrmals zu lesen, da beim normalen Lesen dieser langen, komplexen Sätze der Sinn nicht beim ersten Mal verständlich wird. Außerdem, glaube ich, dass Kleist auch mit diesem Stil, der so verwirrend ist, damit zum Ausdruck bringen will, wie der Character Michael Kohlhaas komplizierter und chaotischer wird, während seine Situation sich verschlimmert und er immer tiefer auf der Seite der “Ungerechtigkeit” hineinschreitet. Ich glaube, es stellt den innerlichen Konflikt dar, in dem sich Kohlhaas, als urspünglich rechtschaffender Bürger und nun Gesetzesbrecher, befindet. Kleist ist außerdem dafür bekannt (Wikipedia) in seinen Werken Fehler einzubauen, um zu zeigen, wie Fehler in alltlägliche Situationen zu großen Problemen werden können. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum Kleist, wie viele andere Künstler, erst nach seinem Tod richtig verstanden und anerkannt wurden. Heutzutage zählt er zu einem der wichtigsten Schriftsterller der deutschen Literatur, aber zu seiner Lebenszeit haben viele seiner Zeitgenossen angenommen, dass sein Stil eher ungebildet ist. Zu dem ließ er sich auch schwer in die damalige Bewegung der Klassik oder Romantik einordnen.

            Nun zum Character Michael Kohlhaas: Er repräsentiert einen Mann mit starkem Sinn für Gerechtigkeit. Dies wird schon am Anfang der Geschichte deutlich, wie er von zu Hause her aufgezogen wurde "die Kinder, die ihm sein Weib schenkte, erzog er, in der Furcht Gottes, zur Arbeitsamkeit und Treue; nicht einer war unter seinen Nachbarn, der sich nicht seiner Wohltätigkeit, oder seiner Gerechtigkeit erfreut hätte; kurz, die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder."


            Er ist ein Pferdehändler, dem es einigermaßen gut geht. Er kommt ganz gut über die Runden: hat einen großen Hof, Knechte, Frau und fünf Kinder. Ihm werden unter falschen Aussagen zwei seiner besten Pferde vom Junker abgenommen, weil er angeblich keine Reisepapiere hatte, um durch Sachsen zu reisen. Als er nach ein paar Wochen seine Pferde abholen will, die ihm unrechtlich abgenommen wurden, findet er diese in einem sehr schlechten Zustand vor. Sie sind fast tot, unterernährt und total geschändet. Außerdem wurde sein Knecht fast zu Tode geprügelt und verjagt. Pferde, zu dieser Zeit haben einen großen Wert, aber das allein ist nicht der Grund für Michaels Rache und die Verfolgung seiner Rechte. Nachdem er vieler Male Klage einreichte und immer nur Absagen bekam und sogar seine Frau durch diese rechtlichen Auseinandersetzungen ihr Leben verlor, nimmt er “das Recht” selber in der Hand, indem er mit seinen Männern den Kampf gegen den Junker ansagt. Kleist zeigt in dieser Schilderung den geduldigen Character Michael Kohlhaas, der immer wieder versucht das Richtige zu tun. Es zeigt, was für ein rechtschaffender Mensch er ist, bis er an die Grenze getrieben wird, der Tot seiner Frau. Das Entsetzliche ist, dass auch er unschuldige Menschen, wie z.B. Kinder, Babies und andere Leute umbrachte, obwohl sie nichts mit, der ihm zugefahrenen Ungerechtigkeit zu tun hatten. Er ist nun zum “Gesetzlosen” der Gesellschaft geworden. Das “Ensetzliche” an Michael Kohlhaas ist, dass er “über Leichen geht”, um seine “Gerechtigkeit” zu erobern.